22.3.2017


Heute beginnt unsere individuelle Reise durch Bolivien. 

Wir haben keinen Reiseplan, sondern wir wollen uns treiben lassen. Ausgangspunkt hierfür sind die “nahe“ gelegenen, in max. einer Halbtagesanstrengung erreichbaren Orte, für die wir uns jeweils 1-2 Tage vorher Unterkünften buchen. Vor Ort wird dann entschieden, wie lange wir bleiben wollen.


Die erste Station ist Potosi, die höchste Stadt der Welt. Ausgangsort ein ungewöhnlicher Busbahnhof, kein Terminal, sondern eine Straße, auf der schreiend Bustickets feilgeboten werden. Innerhalb von 5 Minuten haben wir das beste Ticket im komfortabelsten Bus ergattert.




Wir haben die Stadt POTOSI, 260 km entfernt von der Salar de Uyuni, in einer 3-stündigen recht bequemen Busfahrt erreicht. Wir wissen nicht viel über diese Stadt, lediglich, dass man hier die Minen des berühmten Berges “cerro rico“ besuchen kann. Also belesen wir uns und sind erstaunt über die Geschichte und die Gegenwart dieser Stadt.


Potosi ist die höchstgelegene Stadt der Welt!


Potosi war im 16ten Jahrhundert sogar die größte Stadt der Welt!


Grund dafür waren die enormen Silbervorkommen im Cerro Rico. Der Berg war die Hauptquelle des spanischen Silbers und die Kolonisatoren holten riesige Edelmetallmengen aus der Mine, die sie in die ganze Welt verschifften. Der Reichtum der Mine lockte ungeheure Menschenmassen an. Für die Förderung des Silbers wurden die Ureinwohner aus Bolivien, Peru, Ecuador geholt und für die Minenarbeit “versklavt“. Sogar schwarze Sklaven aus Afrika wurden geholt. Sie gingen nach ein paar Wochen elend zugrunde, weil sie an diese Bedingungen nicht gewöhnt waren. Man nennt den Berg auch heute noch “den Berg, der Menschen frisst". 

Blick vom Hostel auf die Dächer von Potosi und den berühmten “cerro rico“

Potosí war jahrhundertelang ein Synonym für Reichtum. Im Spanischen gibt es immer noch die Redensart “vale un Potosí“ für: „Es ist ein Vermögen wert“.   


Heute ist der Berg ausgebeutet und durchlöchert, es gibt immer noch viele Menschen, die im Berg unter lebensgefährlichen Bedingungen arbeiten. Man kann ihnen im Rahmen einer “Minen-Tour“ bei der Arbeit zusehen. Wir haben auf diese Tour verzichtet, weil wir den Nutzen für diese Menschen nicht erkennen, im Gegenteil. Der Berg sollte geschlossen werden, der Minentourismus bewirkt genau das Gegenteil.


Noch ein unglaublicher erschreckender Aspekt:


Potosi hat - wir glauben, aufgrund der Höhe und der Schwermetalle im Wasser und der Luftverschmutzung- die 

höchste Säuglingssterblichkeit 

der Welt.

Potosi ist trotzdem sehenswert. Eine authentische bolivianische Stadt, fern vom Tourismus, bunt, laut, lebendig, stinkig (Abgase) und mit einer historisch atmenden Innenstadt.

24.-29.03.17

SUCRE - la ciudad blanca


Sucre liegt ca. 160 km (2,5 Fahrstunden) von Potosi entfernt. Wir sind in Bolivien und gönnen uns eine bequeme Taxifahrt für 6 EUR pro Person. Sucre ist die verfassungsmäßige Hauptstadt Boliviens und gilt als die schönste Stadt des Landes (Weltkulturerbe). Schon beim Reinfahren spüren wir den gewaltigen Unterschied zu Potosi. Es ist eine saubere, koloniale Stadt mit weißen schönen meist sanierten Gebäuden - bunt, lebendig und viel offener als ihre Nachbarin. Hier beziehen wir unserer tolles Hostel und beschließen gleich, etwas länger zu bleiben, denn hier treffen wir auch unsere Uyunitour-Compañeros wieder und wollen gemeinsame Unternehmungen machen, z.b. den mercado central mit seinen unzähligen Ständen und Garküchen erobern.



Was uns hier in Bolivien richtig gefällt, ist das unglaubliche Angebot an Obst, Gemüse und Garküchengerichten. Man kann sich hier für wirklich wenig Geld toll ernähren und es macht Spaß, über die Märkte zu schlendern.

 Udo hat “Mondongo“ für sich entdeckt, eine Art bolivianisches Gullasch, so dass der tägliche Gang zur Garküche zum Ritual wird. 


Unser täglicher Supermarkt und Udos Lieblingsessen und zum Nachtisch frisch gepresster Obstsaft:

Wir besuchen den größten und bekanntesten bolivianischen Sonntagsmarkt im Dorf Tarabuco. Hier treffen sich die Einheimischen aus den verschiedenen Regionen um Sucre, um ihr Gemüse, Obst, Tiere, Kunsthandwerk etc. an den Mann zu bringen. Es ist ein buntes, aber ruhiges Treiben. Je nachdem, aus welcher Region die Menschen kommen, tragen sie unterschiedliche Kleidung und Kopfbedeckung. Man sieht den Menschen ihr hartes Leben an. Und ihren Stolz. Sie sind sehr zurückhaltend und irgendwie fühlen wir uns ein bißchen wie Eindringlinge in ihre Welt. 

Wir verhalten uns ebenso zurückhaltend, bis wir in der Garküche von einem kleinen Mädchen um den Finger gewickelt werden, die uns animiert, verschiedene Gerichte von ihrer Mutter zu kaufen. Wir essen Rind mit Papas und Maispasta und Gemüse und lernen von ihr ein paar Worte Quechua. Sie ist stolz, dass sie in der Schule Quechua - die Sprache der Ureinwohner - lernt. Sie ist 12 Jahre alt, hat 9 Geschwister, ihre Eltern sind campesinos (Bauern) und sie möchte so gern Englisch lernen und als ich sie frage, welches Land sie gern mal sehen möchte, wenn sie groß ist, sagt sie: Alemania. 


Feilschen um die besten Koka-Blätter

Und wer mischt mit....?!

Kleines aufmerksames Quechua-Mädchen, wir wünschen dir, dass du im deinem Leben all das lernen und erfahren darfst, was du willst. 

In der Nähe von Sucre auf dem Gelände einer Zementfabrik kann man die weltweit größte Ansammlung von Dinosaurierspuren besichtigten. An einer 300 m hohen Wand, die einst ein Ufer eines großen Sees gewesen sein muss, finden sich insgesamt 5100 Fußabdrücke von 15 verschiedenen Sauriern, die vor Jahrmillionen zum Trinken an diesen See kamen. Durch die Plattentektonik wurde die Erdoberfläche gefaltet und beim Abbau dieses Berges wurden die Spuren zufällig entdeckt. Im Rahmen einer Führung kamen wir ganz nah an die Spuren heran, die Größte hat eine Länge von 75 cm. Die längste Spur ist 350 m lang.

Unbedingt erwähnt werden müssen an dieser Stelle Udos allbekannte Überredungskünste, gekoppelt mit Augenklimpern und charmantem Lächeln. 

Es trug sich nämlich zu, dass ich - obwohl ich das in allen Prospekten und Reiseführern gelesen hatte - nicht die für die Führung zwingend vorgeschriebenen festen Schuhe anhatte, sondern mit Sandalen daherkam, was mal wieder sofort einen Heulkrampf und extremes Selbstmitleid bei mir auslöste, weil ich nun nicht an der Führung teilnehmen kann. 

Udo geht also zum Einlass, winkt gleich noch den Guide heran und erklärt, dass seine Frau, von Beruf Paläonthologin, völlig verzweifelt sei, weil sie extra wegen der Dinospuren nach Sucre gekommen sei und nun gerade in eine Lebenskrise gerät, wie man sieht. Das muss soviel Mitleid erregt haben, dass der Guide uns als “Wissenschaftler“ mit einer Sondererlaubnis durch die strengen Kontrollen der Wachen schleust. So ist Udo, er macht das Unmöglichste möglich und Ulrikchen kann sich die Tränen von der Backe wischen.

Trotz Schlappen darf ich rein, die Tränen sind unter der Brille schon getrocknet 😁


Wir hatten wunderbare Tage hier in Sucre, der mit Abstand schönsten südamerikanischen Stadt unserer bisherigen Reise. Aber nun heißt es weiterziehen (-fliegen), wir wollen wieder Ruhe und Natur...



30.03.-03.04.17

Samaipata

-

Hippies, Urwaldfarne und eine neue Theorie

Nach all dem Stadtgewimmel der letzten Tage und den extremen Höhenlagen der vergangenen Wochen begeben wir uns nun in tropischere Gefilde. 

Von Sucre nur 35 Minuten Flug bis Santa Cruz im Osten Boliviens, und schon sind wir in einer völlig anderen Klimazone. Umsteigen ins Sammeltaxi, welches uns für 5 Eur pro Person ins 200 km entfernte Samaipata bringt. Der Name Samaipata kommt aus der Quechua-Sprache und bedeutet “Ruhe in der Höhe“. Die Fahrt dorthin ist schon spektakulär, wir bewegen uns am südlichen Rand des Amboró-Nationalparks und sehen die berühmten grün bewachsenen Felshügel, riesig und trotzdem sanft, fahren durch Lehmhüttendörfer, vorbei an unzähligen Obst- und Gemüseständen, auf denen die Bauern ihre Ernte anbieten. Das Taxi schraubt sich in die Landschaft hinein, immer auf der Hut, nicht einen der vielen freilaufenden Hunde zu überfahren.

In Samaipata laufen uns auf der Dorfstraße gleich 5 Hippies entgegen. Das werden nicht die Letzten sein, das Dorf wimmelt davon. Dementsprechend entspannt ist auch die Atmosphäre. Man ist hier einfach nur da, genießt das Klima, die Ruhe, das Dorfambiente mit schöner Plaza, die netten Restaurants und Cafés.

Nicht weit vom Dorf entfernt befindet sich die “Festung la Fuerte“ (die Kraft), eine alte Inkastätte mit einem riesigen Felsen, der als Kultstätte vermutet wird. Wir streunen durch die Anlage, genießen die Ausblicke und die Atmosphäre, die dieser Ort ausstrahlt. Man kann bei genauem Hinsehen noch gut die in den Felsen eingehauenen Zeichen und Symbole erkennen, auch Opferstätten mit Blutrinnen und Altare.

Udo sinniert und erläutert folgende Theorie:


“Also Fakt ist Eines:  

Die Priester von damals waren nicht nur hervorragende Astronomen und Ärzte - sie beherrschten auch perfekt die Psychologie der Massen, die Kunst der Manipulation. Samaipata kann daher als spirituelles Zentrum der Priesterzunft angesehen werden, welches 365 Tage im Jahr besetzt war und stets aufgesucht werden konnte. Im Umfeld des Zentrums, des Priesterberges, auf den umliegenden Hügeln und in den Tälern, siedelten sich nach und nach Menschen an. Priester und Siedler profitierten gleichermaßen vom anwachsenden Zustrom der leidenden und antwortsuchenden Pilger aus 100ten Kilometer Entfernung. So ließen sich die den Göttern nahe stehenden Zauberer ihre “Dienste“ und Begleitung auf dem Weg zur Erkenntnis fürstlich bezahlen. So konnte man am Eingang des Heiligtums in unzähligen kleinen Läden Devotionalien aller Art, Kerzen, Duftnäpfe oder Götzenabbilder kaufen. Die Priesterschaft ließ unzählige kleine Nischen in die lang gestreckten Steinterassen des Hügels schlagen. Diese konnten je nach Standort oder Dauer von den Pilgern gegen ein Entgelt gemietet werden. Bereits nach kurzer Zeit waren die Kassen der Götterkontaktierer prall gefüllt - das Imperium wuchs. Auch die nahen Siedlungen profitierten vom Hunger der Pilger und zudem keimte ein frühes Herbergsgeschäft auf. Schnell ging die Kunde vom gigantischen Heiligtum über alle Grenzen hinweg, der Zustrom wurde stärker. Nun bemühten die Priester auch astronomische Zeichen und gaben den Menschen götterhafte Voraussagungen. Mit diesen Instrumenten sollte die Macht der Priesterschaft lange Zeit ungebrochen sein...“

  


Und ENDLICH, 

das erste Mal in Südamerika, nach 7 Wochen, das Gefühl von Tropen!!!

Die Umgebung von Samaipata lädt zu Ausflügen ein. So stellen wir uns an die Hauptverkehrsstraße, halten den Daumen hoch, und schon hält ein colectivo an und für 10 Bolivianos (1,50) fahren wir zu den 50 km entfernten Wasserfällen, um unter ihnen ein frisches Bad zu nehmen und die wunderschönen Schmetterlinge am Flußufer zu bewundern. Der handgroße metallic-azurblaue Papillon fasziniert uns am meisten.  Allerdings ist der so schnell, dass man ihn nicht unter die Linse bekommt.



Samaipata grenzt an den Südbereich des Amboro-Nationalparks

Der Park ist zu 80% unzugänglich und absolutes Schutzgebiet, er gilt daher auch als einer der Artenreichsten Südamerikas. Vom Ort aus gibt es in 20 km Entfernung den Eingang zum ältesten Teil des Parks, zum Wald der Urfarne 

(bosque de los helechos gigantes). 


Die Bedingungen dieses Waldes haben sich seit Urzeiten nicht verändert, weshalb hier Pflanzen wachsen, die hier bereits wuchsen, als noch die Dinosaurier umherliefen und an ihnen knabberten. Die Wanderung durch den Wald ist beschwerlich, es ist ein immerwährender Regenwald, es ist matschig und es nieselt permanent von oben und es geht bergauf, bergab. 


Mit uns läuft ein holländisches Pärchen, die den Eindruck vermitteln, sich in ihrem bisherigen Leben noch nicht wirklich bewegt zu haben. Sie, übergewichtig, muss nach jedem 2. Schritt eine Pause machen. Er, zwei linke Füße in nicht wasserdichten Schuhen, rutscht permanent im Matsch aus und flucht und wird außerdem von Moskitos geplagt, da er vergessen hat, dass wir ja durch den tropischen Wald laufen und es von Vorteil gewesen wäre, ein longshirt einzupacken. Während die beiden permanent auf's Navi schauen in der Hoffnung, dass dieser Weg bald ein Ende hat, genießen wir die vielen Atemholpausen, um die Schönheit dieses Waldes einzuatmen. 

Am Ende dieser ganztägigen anstrengenden Wanderung werden wir mit einem Panoramablick auf die Ausläufer des Amboroparks und einer kurzen, nahen Begegnung mit Blaustirnamazonen belohnt. 😀😀



04.04.-07.04.17


Refugio de los Volcanes: 

Tukane zum Frühstück 

Wir sind im Paradies!

Uns wurde im Samaipata-Tourbüro eine Übernachtung in einem Refugio empfohlen, weil wir Interesse an Vogelbeobachtung, Ruhe und tropischer Natur bekundeten. Geht klar, gebucht. Das Taxi bringt uns morgens, wie verabredet, zum Übergabetreffpunkt, an dem uns der Guide des Refugios in Empfang nehmen soll. Ort der Übergabe ist ein Berg, 100 km westlich von Samaipata. Auf diesem stehen wir und schauen hinunter ins Tal und kriegen mal wieder vor Staunen den Mund nicht mehr zu: Rote runde Felsformationen, vorgelagert ein unversehrter Urwald und ganz unten im Tal eine kleine Grünfläche mit einem Haus. Dort ist das Refugio los Volcanes, am Rande des Amboró-Nationalparks, geführt von einem Deutschen mit einer Handvoll bolivianischer Angestellten, die als Guide, Hausmeister, Kaffeeröster und Gärtner fungieren. 

Ganz unten, in der Mitte, wo der hellgrüne Fleck ist, liegt unser Refugio...
Ganz unten, in der Mitte, wo der hellgrüne Fleck ist, liegt unser Refugio...


Wir beschließen spontan, den Weg bis ins Tal zu laufen und die Natur zu genießen. Der Fahrer packt unsere Rucksäcke ein und fährt los mit dem Hinweis, dass wir in ca. 1 Stunde unten sein werden. Unsere Wanderung dauert 2,5 Stunden, was daran liegt, dass wir ständig stehen bleiben, um Schmetterlinge zu bewundern oder den verrücktesten Vogelstimmen zu lauschen, die uns aus dem Wald entgegen zwitschern.

Unten angekommen, erwartet uns das Paradies. Eine Herberge mit max. 6 gemütlichen Zimmern, Hängematten auf der Terrasse, umgeben von Wald, Bergen und einem Fluss mit kleinen Wasserfällen. Am Fluss steht ein zweites Häuschen. Dort ist der Aufenthalts- und Essraum für die Gäste, nur durch Gasefenster vom Wasserfall getrennt. Hier wird uns eine wunderbare Köchin 3mal am Tag liebevoll bekochen. 

Und hier lebt Albert, der Eigentümer, ursprünglich in Hessen geboren, aber Zeit seines Lebens in Südamerika lebend. Er ist sehr gesprächig und freut sich über unser Interesse und unsere Fragen. Da wir an diesem Abend die einzigen Gäste sind, gesellt er sich beim Abendbrot zu uns. Wir genießen feinstes Rinderfilet am Kaminfeuer und Albert spendiert eine Flasche Rotwein. 

Es wird ein langer Abend. Albert erzählt uns, wie er das Land und die vielen Hektar Urwald erworben hat und dass er damit den Nationalpark schützen möchte. Er erzählt, dass seit der Morales-Regierung der Umweltschutz keine Rolle mehr spielt. Er erzählt, dass vor allem die Polizei in Bolivien sehr korrupt sei. 


Der Grund sei an einem Beispiel dargelegt: ein bolivianischer Verkehrspolizeibeamter bekommt vom Staat lediglich eine Uniform. Sein  Gefährt - Auto oder Motorrad - muss dieser sich selbst zulegen. Schließlich kann sich der nun bereits verschuldete Verkehrspolizist vom Polizeichef einen Straßenabschnitt, eine Landstraße oder eine Kreuzung “pachten“. Alle Verkehrssünden, die er dann bemerkt und ahndet, arbeitet er in seine eigene Tasche. Mit dem Geld kann er dann die Pacht und die Raten für sein Auto bezahlen, der Rest ist sein Verdienst. Nun, da kann man sich lebhaft vorstellen, wie es bei einem Verkehrsunfall zugeht. Wer am meisten zahlt, hat Recht.  Und so läuft es nicht nur im Fall des fleißigen Verkehrspolizisten, sondern im gesamten politischen System.


Die Strafen in Bolivien für Gesetzesbrüche sind erheblich, und so versucht jeder, diese zu umgehen, indem er vorab eine entsprechende Summe an den Gesetzeshüter zahlt. Albert sagt, das Leben in Bolivien ist locker und unkompliziert, niemand hält sich an Regeln und alle passen auf, dass sie nicht erwischt werden. Und falls man eben erwischt wird, dann muss man halt an die richtige Person etwas abdrücken oder die richtigen Leute kennen.


Nach diesem netten Abend fragen wir Albert spontan, ob es möglich sei, für einen einigermaßen passablen Preis noch 3 Tage länger in seinem Paradies zu bleiben. Albert schlägt ein, und so wird aus Sympathie ein verlängerter Traumurlaub, den wir hätten normalerweise kaum bezahlen können!!



Jede Woche wird Kaffee frisch im Lehmofen geröstet, aus eigener Ernte, für die Gäste und zum Verkauf. Wir können uns nicht erinnern, solch einen leckeren Kaffee schon mal getrunken zu haben...


Die kommenden Tage bestehen aus geführten Wanderungen in den umliegenden Urwald, herrlichem Essen, Entspannung in der Hängematte und Vogelbeobachtungen. 


Besonders morgens, kurz vor Sonnenaufgang, zieht es uns vor die Tür, um das morgendliche Erwachen des Urwaldes im Frühnebel mit allen Sinnen zu genießen und mit etwas Glück das Frühstück der TUKANE im naheliegenden Riesenbaum zu beobachten. 

Eindrücke aus dem Paradies:

Die Tage in Alberts Paradies gehören zu den entspannendsten und beeindruckendsten Tagen unserer Bolivienreise und wir werden diesen ganz besonderen, friedvollen Ort immer in Erinnerung behalten!!!