16.-21.5.2017
Los Organos Beach
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Auszeit in der Auszeit an der nordperuanischen Pazifikküste
Es wird Zeit, sich von den Wander- und Höhenstrapazen zu erholen. Es wird Zeit, all die Eindrücke sacken zu lassen. Es wird Zeit fürs Nichtstun -
es wird Zeit für MEER!
😁☀😁
Und so steigen wir am 15.5. in Cusco in den Flieger, der uns innerhalb von 5 Stunden (mit Umsteigen in Lima) ins heiße Nordperu bringt.
Hier, in der Stadt Piura landend, sehen wir sowohl von oben (riesige Überschwemmungsgebiete, weggespülte Dörfer) als auch in der Stadt selbst das Ausmaß der in allen Nachrichten gezeigten Katastrophe des “el niño costeño“. Das Wasser muss den Menschen bis zum Halse gestanden haben, jetzt ist es verschwunden und übrig ist der vom Inland mit dem Wasser angeschwemmte Dreck (Müll, tote Tiere, Bäume und Sträucher).
Die ganze Stadt, die ganze Nordregion steckt im Müll, es fehlt ein Aufräumprogramm incl. Müllbeseitigung, und die Menschen hier scheint es nicht mal zu stören. Nicht mal vor der eigenen Haustüre wird der angeschwemmte Dreck weggeräumt. Wir sind entsetzt über die Gleichgültigkeit der Menschen und wollen hier weg. Also, ab in den Überlandbus, der uns ins 3 Stunden an die dünn besiedelte Küste bringt. Da unser Hotel direkt am Wasser fernab der Straße liegt, fahren wir die letzten Kilometer mit einem peruanischen Tuctuc-Modell durch die Sandwüste.
Wie immer - bei all unseren Hostelworld- und Bookingcombuchungen - wissen wir nie so recht, was uns erwartet, trotz Tripadvisor-Recherchen ist da immer ein gewisses Restrisiko: hoffentlich ist das nicht so'ne in die Jahre gekommene Kaschemme, hoffentlich ist die Hotelumgebung nicht räudig, hoffentlich rennen da nicht zu viele Spinner rum etc....
Aber:
unser Bauchgefühl hat uns auch diesmal wieder an den richtigen Ort gebracht. Wir finden ein abgelegenes Hotelchen mit süßen Cabañas in einem wirklich geschmackvollen Ambiente vor, das Meer direkt vor der Nase, keine weiteren Hotels weit und breit, wenige Gäste - wunderbar, herrlich, Wahnsinn, wir sind happy und verlängern unseren Aufenthalt spontan von 3 auf 5 Tage!
Und dann ein kühles Bier mit Meeresrauschen 👍🍺
Erlebnisberichte fehlen an dieser Stelle - es ist ja eine Auszeit - und können in Kurzform zusammengefasst werden wie folgt:
Schlafen
Essen
Strandspaziergang
Essen
Lesen
Baden
Essen
Schlafen
😁😁
Wir lassen die Bilder sprechen!
Szenen einer Auszeit:
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UNTERWASSERKUSCHELN
MIT DEN SANFTEN RIESEN
Es gibt - bei allem sowieso schon Fantastischen - auch hier wieder einen emotionalen Höhepunkt:
Riesige alte und junge Meeresschildkröten leben vor der Küste. Früher von den Fischern getötet, werden sie heute beschützt, weil man merkte, dass man doch auch Geld für den Fischerort einnehmen könnte, wenn man den Leuten gestattet, von ihrer Seebrücke aus ins Meerwasser zu steigen, um mit den Tortugas zu schwimmen.
Umweltschützer mögen das kritisieren, aber wir finden es nicht verwerflich,
denn die Tiere sind nicht eingesperrt.
Sie kommen freiwillig in die Nähe des Menschen, weil sie neugierig sind und nicht zuletzt, weil es ab und zu auch einen Happen Fisch von den Fischern gibt. Heute bekommen sie Fischreste, vor ein paar Jahren noch wurden sie getötet.
Also, das finden wir unterstützenswert und so steigen wir für 1,50 Euro (!) ins Wasser, anfangs zögerlich, dann fasziniert, und schwimmen zwischen ihnen...
Es ist eigentlich unbeschreiblich, diese sanften Riesen zu spüren, ihre Panzer zu streicheln (teilweise von Seepocken belagert), ihnen in die Augen zu schauen, wenn ihre Köpfe zum Luft holen aus dem Wasser kommen, ihren Atem zu hören. Sie haben keinerlei Berührungsängste, schwimmen unter uns hindurch, stoßen sich sanft an uns ab, schwimmen hinter uns her und lassen sich sogar am Kopf streicheln.
Waaaahhhhnsinn,
ein einmaliges Erlebnis, das wir nie vergessen werden!
Sie sind fantastisch und sie sind mindestens 3x so alt wie wir!!!
Wir sind absolut überwältigt und liegen uns danach glücklich in den Armen...